Links / Infos

Vor Benutzung der Links bitte den Haftungsausschluß lesen.

Suchen bei Google

Wissen bei Wikipedia

Der Ausflug

An diesem Sommer-Abend bin ich mal wieder dran. Du bittest mich, nur meinen schwarzen Zentai (Lycra-Ganzanzug mit Füßen, Händen und Kopf aus einen Stück) anzuziehen und die schwarzen Stiefel mit den hohen Absätzen. Du schaust mir zu, wie ich mich langsam ausziehe und in den Zentai schlüpfe - als ich bei der Haube angekommen bin, sagt du: "Stop, da fehlt noch was!" Du greifst in die Schublade und holst eine Augenbinde und einen Knebel heraus, die du mir auch sogleich anlegst. Dann ziehst du mir die Haube über den Kopf und schließt die Reißverschlüsse. Blind, stumm und eingepackt, wie ich bin, fühle ich mich schon recht hilflos, aber auch sehr wohl. Doch du bist noch nicht fertig: Du holst ein langes Seil, mit dem du kunstvoll meinen Oberkörper verschnürst und mir dabei auch meine Arme auf den Rücken fesselst - während ich nur dastehen und jede deiner Berührungen und jede Windung des Seiles genießen kann.
Doch was jetzt geschehen sollte, das hätte ich nie geahnt: Du legst mir einen langen Mantel mit Kapuze um und bringst mich zu deinen Auto - ein bischen Angst habe ich jetzt doch, aber ich weiß, daß ich dir Vertrauen kann und daß du mit Sicherheit ein besonderes Erlebnis geplant hast). Du kennst meinen guten Navigationssinn, also fährst du kreuz und quer über Nebenstraßen, um mir jede Orientierung zu nehmen - mir kommt es so vor, als wären wir seit Stunden unterwegs und müssten gleich wieder zu Hause ankommen. Aber weit gefehlt: Als du endlich anhälst und mit mir aus dem Wagen steigst, sagen mir mein Geruch und mein Gehör, daß wir in einem Wald sein müssen - mein Kopf arbeitet auf Hochtouren und mir kommen tausende von Ideen: "was wäre wenn ..." . Doch bevor ich auch nur einen klaren Gedanken fassen kann, hast du mir schon den Mantel abgenommen und ein breites Halsband umgelegt - es muß für dich ein faszinierender Anblick sein: Im Mondlicht glänzt der Lycra-Zentai, der jede Kontur meines Körpers deutlich erkennen läßt, blind, geknebelt und gefesselt - völlig wehrlos. Ich höre, wie du um mich herumgehst, spüre, wie du mich berührst und streichelst, ohne ein Wort zu sagen. Aber dann hörst du auf und ich spüre einen Zug am Halsband - du hast die Leine in die Hand genommen und forderst mich durch den Zug auf, dir zu folgen. Brav gehe ich hinter dir her, immer auf die Zugrichtung der Leine achtend. So einen Spaziergang hatte ich noch nicht erlebt - du sprichst kein einziges Wort mit mir, erzählst mir nicht, was du vorhast, und so überschlagen sich meine Gedanken, im einen Moment euphorisch, ob dieses Erlebnisses, im Nächsten ängstlich, was noch geschehen würde - ich wußte nicht, wo ich war und noch dazu verlor ich jedes Zeitgefühl. Nach einer ganzen Weile hältst du plötzlich an - ich spüre, wie die Leine mein Halsband nach oben zieht (du hast sie wahrscheinlich über einen Ast geworfen und irgendwo festgebunden). Dann nimmst du ein Seil aus der Tasche (anscheinend hattest du das geplant...) und bindest mir die Füße zusammen. "Ich muß mal. Lauf nicht weg", sind deine Worte und ich höre, wie du im Gebüsch verschwindest. "Hier steh' ich nun, ich armer Thor, ... ", völlig bewegungsunfähig und hilflos - im ersten Moment denke ich noch: "Naja, wenn du mußt, okay", aber mir scheint, daß du recht lange brauchst - wenn du denn wirklich mal mußt und mich hier nicht absichtlich so stehen läßt. "Ob du überhaupt noch mal wiederkommst?", werde ich nun doch etwas ängstlich - "Unsinn, natürlich kommst du wieder", mache ich mir Mut. Und tatsächlich: Es raschelt wieder im Gebüsch und ich höre dich sagen: "Bin schon wieder da" . Jetzt bin ich etwas grummelig, aber auch erleichtert - du bindest mich wieder los und wir gehen weiter. Weiter und weiter - wieder machen meine Gedanken Purzelbäume und so langsam beginnen meine Füße zu Schmerzen.
Irgendwann, irgendwo, erliegst auch du deinen Gefühlen - du findest ein lauschiges Plätzchen und beginnst wieder, mich zu streicheln und zu liebkosen. Dann öffnest du meinen Schrittreißverschluß und . . . (na, das weißt du besser als ich) . . .
Das letzte Stück Weg bis zum Auto bin ich wie benebelt und auch du mußt deine Gedanken erstmal sortieren und wieder auf den Boden kommen, bevor du den Wagen startest und wir zurück fahren. Zu Hause angekommen, flammt noch einmal deine Dominanz auf: du hängst die Leine an den Kleiderhaken, bindest mir wieder die Füße zusammen und gehst erstmal duschen . . .

Startseite               (c)1998-2015 by www.shybond.de               Impressum